Neppeser Club
Der Verein GESELLIGKEIT (Neppeser Club)
Der Verein GESELLIGKEIT besteht seit 95 Jahren. Das Gründungsjahr war anno 1926.
Am 19.12.1926 trafen sich an einem Sonntag 31 Oberbieberer Bürger im Lokal Holzkämpfer.
Schon bei der ersten Zusammenkunft wurde eine Satzung beschlossen. Darin wurde ein Mitgliedsbeitrag von 20 Pfennige im Monat und eine Aufnahmegebühr von 1,00 Mark festgelegt.
Bei einer weiteren Zusammenkunft am 23 Januar 1927 wurde beschlossen, einen Maskenball zu organisieren, verbunden mit einem Stiftungsfest. Um die Unkosten zu decken, beschloss man ein Eintrittsgeld von 20 und einen Sonderbeitrag von 50 Pfennigen durch die Mitglieder. Ein Tanzgeld wurde ebenfalls erhoben. Die vier schönsten Masken sollten einen Preis erhalten.
Der erste Maskenball führe man am 20.Februar 1927 durch und erwies sich als guter Erfolg.
Monatlich wurden ein bis zwei Versammlungen einberufen, wobei als erstes immer die Beiträge kassiert und neue Mitglieder aufgenommen wurden. Man beschießt einen Familienabend mit Musik, Vorträgen und Theaterstücken zu organisieren.
Im April 1927 beschloss man, eine Maitour durchzuführen.
Vorschläge wie Schiffs- oder Autotouren wurden aufgrund von Terminprobleme verworfen.
Am 13. Januar 1929 fand die erste Jahreshauptversammlung statt. Man verzeichnete einen Kassenbestand von 55,80 Mark. Die Veranstaltungen wurden zu der Zeit im Lehnhardts Saal durchgeführt – ein Zeichen dafür, dass diese sich eines regen Zuspruches erfreuten.
Maskenball, Stiftungsfest, Autotouren, Maitouren und Familienabende. Der Vereinsname „Geselligkeit“ wurde also sehr ernst genommen.
In der JHV von 1932 war ein Kassenbestand von 12,00 Mark vorhanden. Viele Mitglieder waren nicht in der Lage, den Beitrag zu bezahlen. Wegen der schlechten Arbeitsbedingungen ruhte erstmals das Vereinsleben.
Man traf sich erneut erst am 4. November 1933. Ab diesem Zeitpunkt bemühte man sich verstärkt, das Vereinsleben wieder in Gang zu bringen.
1934 wurde ein langsamer Aufstieg verzeichnet. Silvesterabend, Maskenball, Rappel und Autotouren fanden wieder statt. Zudem beschloss man ein Preisschießen, wobei der Erlös dem Winterhilfswerk zugutekam.
In einem ausführlichen Protokollbericht schilderte man eine Maitour durch das Aubachtal. Mit Kochgeräten wanderten die Mitglieder bis zur Schutzhütte am weißen Stein. Dort gab es dann Erbsensuppe mit Würstchen.
Am Vaddertag-Pfingstdienstag 1935 gab es einen Frühschoppen im Lokal Sieburg; danach machte man einen Umzug zur Kirmes auf den Sportplatz in Oberbieber (in dem Jahr fand die Kirmes zum 1. Mal auf dem Sportplatz statt).
So kam das Vereinsleben wieder in Gang. Man knüpfte an die alten Traditionen an.
Hinzu kamen der Weihnachtsabend und ein Rekruten-Abschiedsball.
In der JHV am 10. Januar 1937 wurde eine Tischstandarte eingeweiht.
Zudem beschloss man einen Monatsbeitrag von 5 Mark für die die Kriegsopferfürsorge zu zahlen.
Manche Veranstaltungen kamen in der Folgezeit wegen finanzieller Schwierigkeiten nicht zustande.
Am 5. Januar 1939 fand die letzte JVH statt. Der Verein musste durch den Kriegsausbruch seine Aktivitäten einstellen.
Erst am 16. Juni 1950 fand wieder im Lokal Mengert die Neugründung statt.
1951/52 stieg die Mitgliederzahl auf 35 Personen an. Alte Traditionen wurden wieder eingeführt. Hinzu kam ein Oktoberfest.
1953 fand zum ersten Mal das Ostereierschießen statt.
Man beschloss, jeden Monat eine Versammlung abzuhalten.
Dazu wurde der zweite Samstag im Monat bestimmt.
Nach der Versammlung wurde von den Mitgliedern angeregt, zum gemütlichen Teil überzugehen. Hierzu waren auch die Ehefrauen recht herzlich eingeladen.
In den Jahren 1957 bis 1973 war der Vereinskalender so überfüllt, dass keine Anträge auf Festlichkeiten mehr gestellt wurden. Alle diese Beschlüsse haben bis heute ihre Gültigkeit.
Erst ab 1973 war man wieder für neue Anträge bereit. Als Beispiel ist im Protokoll vom 14. Januar 1973 aufgeführt, dass eine halbe Sau gestiftet wurde. Als neuer Termin kam das Wellfleischessen hinzu.
In den weiteren Jahren bis zum heutigen Tag wurden die Veranstaltungen beibehalten, allerdings auch der Zeit angepasst.
Es wurde zudem der Posten eines Vereinsrichters eingeführt. Hintergrund waren die bei den Versammlungen herrschenden Unruhen. Der „Strafgroschen“ sorgte schnell für die notwendige Aufmerksamkeit. Aus dieser Kasse wurde die Herrentour finanziert. Eine Wanderung, eine Kegeltour mit dem Ziel eines gemütlichen Ausklangs mit einem guten Essen.
Mit der Zeit wurde der „Strafgroschen“ durch die Lottokasse ersetzt.
Die Chronik der ersten 60 Jahre ist so ausführlich, da diese Zeit und auch die Ereignisse den Verein maßgebend geprägt haben und dieser immer noch an den bisherigen Regelungen und Veranstaltungen festhält.
In den darauffolgenden Jahren hat sich an der Versammlungsweise, den Veranstaltungen nichts geändert. Viele Vorstände, die im Wechsel die Leitung des Vereins übernommen haben, sind den Leitsätzen treu geblieben. Schwankende Mitgliederzahlen hatten keinen Einfluss auf das Vereinsgeschehen. In unserm Vereinslokal Weinhold-Wallbach wurden viele Feiern und Versammlungen durchgeführt. Durch die Schließung der Gaststätte wurde Ellas Bieberbau das neue Vereinslokal.
Um die Geselligkeit noch mehr zu fördern, hat man sich überlegt, eine Herrentour und einen Spieleabend ins Leben zu rufen. Diese wurden auch mit viel Resonanz angenommen.
Zwischendurch kam man auf die Idee, einen Nostalgie Abend zu organisieren. Dabei wurden unter anderem Dias und Fotos aus den vergangenen Jahrzehnten des Vereins gezeigt.
Für die Weihnachtsfeier überlegte man sich immer etwas anderes. So fuhr der Geselligkeitsverein mit dem Zug zu den Weihnachtsmärkten in der näheren und weiteren Umgebung, oder man feierte damals im Vereinslokal eine Weihnachtsfeier mit gutem Essen.
Anfang der 2000er Jahre lösten sich in Oberbieber viele Geselligkeitsvereine auf. Unser Verein übernahm vom Edelweiß die Hütte am Wingertsberg.
Für die Maiwanderung, das Eintopfessen, die Sommerversammlungen und die Grillnachmittage wird die Hütte bis heute genutzt.
Seitdem veranstaltet der Verein eine Nikolausfeier. Höhepunkt ist das Erscheinen des Weihnachtsmannes, der auch mal mit Kutsche und Esel den Kindern der Mitglieder Geschenke verteilt.
Bei den Veranstaltungen geht es nicht nur um das Beieinandersein, sondern auch um Spiele, Spaß und Spannung, so werden unter anderem Schnitzeljagd, Sack hüpfen oder Bobbycar-Rennen angeboten.
Die Spiele begeisterten Groß und Klein. Für jeden ist etwas dabei.
In den letzten Jahren hat der Verein schwankende Mitgliederzahlen. Zurzeit sind wir 15 männliche Mitglieder. Der Vorstand besteht aus 8 Personen.
Der Club Geselligkeit, oder im Volksmund „Neppeser Club“, bleibt seiner Traditionen treu, mit dem Ziel, die Kameradschaft und Geselligkeit zu pflegen. Hierzu gehören auch die Familien der Mitglieder, die an den Veranstaltungen gerne teilnehmen.
Nach wie vor finden die festen Aktivitäten des Vereins statt.
Durch Corona 2020/2021 konnten wir leider nicht alle Veranstaltungen durchführen.
2020 sowie 2021 fanden, soweit die Corona-Verordnungen es zugelassen haben, Versammlungen statt. Diese wurden dann im Biergarten am Schwimmbad durchgeführt.
Die einzige Veranstaltung, die man zusammen unternehmen konnte, war die Herrentour, die wie jedes Jahr am 3.Oktober stattfindet.
Der jetzige Vorstand besteht aus dem 1. Vorsitzenden Jose Carrillo, dem 2. Vorsitzenden Helmut Reuter, dem Kassierer Ralf Lütgens und dem Schriftführer Sebastian Carrillo.