Heimat- und Verschönerungsverein Oberbieber e.V. (HVO)
- Freundschaft mit den Nachbarn
- Bau des Römerturmes: Erste Nachbildung im Landkreis Neuwied
- Das Strandbad im Aubachtal
- Vom Lindenborn zum Ibingsplatz
- Das Sommer- und Heimatfest
- Campingplatz und Stausee
- Der Dorfplatz
- WEB Page
Im Dezember des Jahres 1890 wurde im benachbarten Rengsdorf der erste Verschönerungsverein im Westerwald gegründet, mit dem Ziel, diese in so reizvoller Landschaft gelegene Dorfgemeinde zu einem Luftkurort zu gestalten. Die Gründer dieses Verschönerungsvereins für den unteren Westerwald waren die Herren: J. H. Schütz, Pfarrer in Kurtscheid und später Professor in Köln, Oberförster Wilhelm Andrée aus Rengsdorf, der Bürgermeister des Amtes Anhausen (heute Amt Rengsdorf), Herr Heymann und der Rengsdorfer Schullehrer Becker. Dieser kleine Kreis heimatverbundener Männer brachte es in der Tat fertig, die ersten Bausteine zur Gründung des damals bedeutendsten Luftkurortes am Mittelrhein und auf dem Westerwald richtig zusammenzufügen.
Um diese Zeit, bereits im Jahre 1888, hatte in Oberbieber ein junger Arzt namens Dr. Heinrich Spindler eine Praxis als Landarzt gegründet, zu der neben dem Dorf Oberbieber noch eine Anzahl von Nachbargemeinden gehörten. Auch dieser junge Arzt erwies sich als ein großer Naturfreund und schloss sich den Männern, die den Rengsdorfer Verschönerungsverein ins Leben gerufen hatten, bald an. Schon wenige Monate später, im Frühjahr 1891, gründete er, mit Unterstützung des Oberbieberer Ortsvorstehers Johannes Freund und des Hauptlehrers Peter Reuther, den Verschönerungsverein Oberbieber, wobei ihn seine Rengsdorfer Freunde tatkräftig unterstützten. Während sich dann im benachbarten Rengsdorf immer mehr einflussreiche Persönlichkelten für die Aufgaben des Verschönerungsvereins einsetzten, rang Dr. Spindler lange Zeit, nur von wenigen Freunden umgeben, vereinsamt um die Verwirklichung seiner Ideale. Aber er ließ von seinem gesteckten Ziel nicht ab und fand trotz seiner beruflichen Tätigkeit noch genügend Zeit, um sich den Belangen der Gemeinde Oberbieber und denen des von ihm gegründeten Verschönerungsvereins zu widmen. Unter seiner Leitung wurden die ersten Waldwanderwege, die heute noch gerne begangen werden, angelegt, und es war keine Seltenheit, dass er, der auch ein eifriger und waidgerechter Jäger war, sein Jagdgewehr oft mit Hacke und Schaufel tauschte, um in persönlicher Arbeitsleistung manche Verschönerungsanlage zu errichten.
Bald wurden die ersten Ruhebänke aufgestellt, es entstanden die ersten Schutzhütten. Endlich gelang es ihm auch, einen finanzkräftigen Bekanntenkreis für die Aufgaben und Ziele des Verschönerungsvereins zu interessieren.
Seinen besten Freund fand Dr. Spindler dann im Jahre 1896 in dem nach Rengsdorf gewählten Bürgermeister Wink, dem die Gemeinde Rengsdorf in ganz besonderem Maße die Entwicklung als heilklimatischer Luftkurort verdankt. Von da ab gab es fast keine Maßnahme beim Verschönerungsverein Oberbieber, die nicht vorher mit dem erfahrenen Bürgermeister Wink besprochen wurde. Und wenn heute die erfolgreiche Arbeit unseres Oberbieberer Verschönerungsvereins gewürdigt wird, soll in diesem Zusammenhang auch dem benachbarten Verkehrs- und Verschönerungsverein Rengsdorf ein Wort des Dankes und der Anerkennung gezollt werden, denn die Rengsdorfer Nachbarn haben seit der Gründung beider Vereine dem Verschönerungsverein Oberbieber bis in die Gegenwart hinein eine echte Freundschaft entgegengebracht.
Im Jahre 1907 konnte dann der erste Prospekt des Verschönerungsvereins zur Fremdenwerbung herausgebracht werden. In diesem Prospekt wurden besonders die waldreiche Gegend und die Schönheit unserer Heimat gewürdigt. Der Erfolg blieb nicht aus, denn die ersten Kurgäste trafen in Oberbieber ein. Einer der schönsten Plätze in jener Zeit war die Abtsmühle, die mit ihren sehr gepflegten Anlagen der liebevollen Obhut des Hausverwalterehepaares Wilhelm Wolff anvertraut war. Vom Frühjahr bis in den späten Herbst hinein lag diese alte Mühle in einem märchenhaft anmutenden Blumen- und Rosengarten und zog viele Besucher aus nah und fern an. 1911 wurde im vorderen Walddistrikt „Scheid" eine Rodelbahn angelegt, die alle Wintersportler aus der ganzen Umgebung von Oberbieber anzog, zumal eine stattliche Musikkapelle mit guten Konzertveranstaltungen auch für Frohsinn und gute Unterhaltung sorgte. Die reichlich fließenden Einnahmen aus der Benutzung der Rodelbahn waren eine willkommene und nicht zu unterschätzende Beihilfe für andere Planungen des Vereins.
Ein Teil des kahlen und nur von Dorngebüsch bestandenen Südhangs unseres Wingertsberges wurde mit Nadelbäumen aufgeforstet und unter Naturschutz gestellt.
Bau des Römerturmes: Erste Nachbildung im Landkreis Neuwied
Schon 1912 hatte der Verschönerungsverein den Bau eines rekonstruierten Römerturms beschlossen. Das angesparte Geld war aber der Inflation zum Opfer gefallen. 1964 wurde mit Unterstützung der damals noch selbständigen Gemeinde erneut ein Anlauf unternommen, einen Aussichtsturm in Form eines römischen Limes- Wachtturms in Holzbauweise zu errichten. Doch damals waren die finanziellen Mittel (umgerechnet rd. 15.000 DM waren veranschlagt) nicht aufzubringen, zumal die Gemeinde gerade mit dem Schulneubau ausgelastet war. Wenige Jahre später gelang es den Heimatfreunden aus Oberbieber und Neuwied aber, im Rahmen des Naherholungsgebietes Oberbieber, einen Turm in dauerhaftem Bruchsteinmauerwerk zu errichten. Der Turm war nach seiner Fertigstellung die erste Nachbildung dieser Art im Kreis Neuwied. Der Turm steht unter der Obhut des Heimat- und Verschönerungsverein, der auch Besichtigungen ermöglicht.
Zu den großen Plänen gehörte Mitte der Zwanzigerjahre des 20. Jahrhunderts neben der Fremdenwerbung vordringlich der Bau eines Strandbades. Wieder ergriff der Verschönerungsverein, von einer aufgeschlossenen Gemeindevertretung und Bürgerschaft unterstützt, die Initiative. Im Jahre 1926 fand unter den alten Eichen des „Hermesplatzes" ein großartiges Sommer-- und Heimatfest statt. Der Reinerlös aus diesem Fest bildete den Grundstock zum Bau unseres Strandbades, dessen Hauptfinanzierung die Gemeinde übernahm. Ein Jahr später (1927) konnte das Bad seiner Bestimmung übergeben werden. Es war das erste Licht-, Luft- und Schwimmbad in unserer Heimat. Im gleichen Jahr wurde ein neuer Prospekt zur Fremdenwerbung herausgebracht.
Von da ab florierte auch in Oberbieber der Kurbetrieb. Ab 1929 gab es eine stattliche Kurkapelle mit eigenen Uniformen, die zweimal wöchentlich auf dem Gelände des Schwimmbades ein Kurkonzert veranstaltete. Leider wurde die Kurkapelle 1932 wieder aufgelöst, weil die Kosten zu hoch waren.
Infolge seines vorgeschrittenen Alters legte der inzwischen zum Sanitätsrat ernannte Dr. Spindler sein Amt als Vorsitzender des Verschönerungsvereins nieder. Zum Dank für die von ihm in fast drei Jahrzehnten geleistete Arbeit ernannte ihn der Verein zu seinem Ehrenvorsitzenden.
Vom Lindenborn zum Ibingsplatz
Im Jahre 1930 übersiedelte der infolge Krankheit frühzeitig pensionierte Studienrat Dr. Ibing nach Oberbieber. Ihm hatte es der geruhsame Winkel des von alten Fachwerkbauten umgebenen „Lindenborn " angetan. Obwohl ihm das Hantieren mit Hacke und Schaufel recht schwer fiel, machte er aus diesem Platz, nachdem er den alten Dorfbrunnen freigelegt hatte, eine anmutige Anlage, die nach ihrer Fertigstellung im Volksmund den Namen ,,Ibingsplatz" erhielt.
Da die Gemeinde Oberbieber als Fremdenverkehrsgemeinde zwangsläufig die Aufgaben des Verschönerungsvereins mit in ihren eigenen Aufgabenbereich einbezog, wurde aus dem Verschönerungsverein gleichzeitig ein Verkehrsverein. So erhielt der Verein die neue Bezeichnung: ,,Verkehrs- und Verschönerungsverein Oberbieber“
Inzwischen war das „Rote Haus" auf dem Wingertsberg, das im Jahre 1912 von dem Neuwieder Kaufmann Max Staebel erbaut worden war, im Besitz der Firma Rasselstein und als Erholungsheim für Werksangehörige diente, durch die nachfolgende Besitzerin, die Försterswitwe Margarethe Eich, zu einem schmucken Waldhotel umgebaut und eingerichtet worden. Dies zog fortan einen ständig wachsenden Kreis von Kurgästen an. So konzentrierte sich die Arbeit des Verschönerungsvereins dann auch auf diese Bergeshöhe, zumal wenig später auch das benachbarte „Haus Fernblick" für den Kurbetrieb eingerichtet wurde. Die vom Wingertsberg aus nach allen Richtungen führenden Waldpfade und Wanderwege mussten gangbar hergerichtet werden und Anschluss an die von der Kurverwaltung Rengsdorf angelegten Wanderwege finden. Mit größerem Kostenaufwand wurde auf der Bergeshöhe eine mit einem Strohdach versehene Schutz- und Aussichtshütte gebaut, die sich in ihrer eindrucksvollen Bauweise gut in die Lage des Berges einfügte und sehr viel Beachtung fand. Der wachsende Fremdenverkehr regte zu weiteren Plänen an und stellte den Verein vor immer neue und größere Aufgaben.
Und wieder zog ein neuer Krieg mit seinen verheerenden Folgen auch einen Schlussstrich unter alle Arbeiten und Planungen des Vereins. Bei Kriegsende lag auch unser ehemals so schönes Heimatdorf Oberbieber teilweise in Trümmern, und die persönlichen und so lebensnotwendigen Interessen standen vorerst im Vordergrund allen menschlichen Tuns. Erst nachdem die gröbsten Kriegsschäden beseitigt waren und eine neue Währungsreform das herrschende Chaos wieder in friedliche Bahnen lenkte, konnte auch der Blick wieder erwartungsvoll in die Zukunft gerichtet werden. Bürgermeister Otto Thran übernahm den Vorsitz in dem neu erstandenen Verkehrs- und Verschönerungsverein, Heinz Krumm wurde zum Geschäftsführer gewählt. Der Beginn war allerdings recht schwer. Galt es doch in erster Linie, wieder einen Mitarbeiterkreis zu gewinnen und somit die erste Voraussetzung für einen neuen Anfang zu schaffen. Denn alle Verschönerungsanlagen, einschließlich der Schutzhütten und Ruhebänke, waren restlos zerstört oder dem Zerfall preisgegeben. Ein hohes Maß an Arbeitseinsatz wurde vom Vorstand und den Mitgliedern verlangt, um unserem Heimatdorf wieder ein neues Gesicht zu geben. Den Vorsitz des Vereins nahm Ortsbürgermeister Otto Thran und die Geschäftsführung sein Mitarbeiter Heinz Krumm wahr – das erwies sich als hilfreich, denn alle Arbeiten des Vereins dienten grundsätzlich den gemeindlichen Interessen und bedurften daher in den meisten Fällen der Mitarbeit und der Zustimmung der Gemeindeverwaltung.
Um dem Verein auch die finanzielle Grundlage für ein neues und Erfolg versprechendes Beginnen zu ermöglichen, wurde vom Vorstand die Durchführung eines alljährlich stattfindenden Sommer- und Heimatfestes beschlossen, dessen Reinerlös dem Verein für die Ortsverschönerung zukommen sollte. Das erste Fest fand schon Im Jahre 1949 statt. In dessen Mittelpunkt stand ein Seifenkistenrennen der Jugend. Rennstrecke war die damals noch vom Verkehr entblößte Straße Rengsdorf - Oberbieber.
Dieses Fest lockte rund 10.000 Besucher an und konnte somit als ein voller Erfolg verbucht werden, ebenfalls das im Jahr darauf folgende Sommerfest. Die Durchführung dieser beiden ersten Sommerfeste lag in Händen des Vereins für Leibesübungen (VfL), denn der Verschönerungsverein war auf Grund seines geringen Mitgliederbestandes dazu noch nicht in der Lage. Seit dem Jahre 1951 wurde das Sommer-- und Heimatfest von beiden Vereinen gemeinsam veranstaltet. Später wurde dieses Fest im vereinseigenen Zelt auf dem Gelände des Schwimmbades durchgeführt und trug im wahrsten Sinne des Wortes den Charakter eines echten Volksfestes. 1968 wurde vom Verschönerungsverein auf dem an das Schwimmbad angrenzenden Gelände eine Festhalle errichtet, die das in die Jahre gekommene Zelt ablöste.
Da der Verein nun wieder über eigene Geldmittel verfügte, war er in der Lage, die durch den Krieg und die Nachkriegszeit unterbrochene Arbeit erneut aufzunehmen. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges lag der Schwerpunkt aller Vereinstätigkeit hauptsächlich auf dem Gebiet der Fremdenwerbung. Nun galt es in erster Linie, die Vereinsarbeit auf die Ortsverschönerung auszurichten. Die zum Teil zugewachsenen und verwahrlosten Wanderwege mussten wieder instandgesetzt werden. Der durch Kriegsschäden zerstörte Ibingsplatz wurde mit erheblichem Kostenaufwand neu angelegt. Der Aubach, der mitten durch unser Dorf fließt und dadurch die in so schöner Landschaft eingebettete Heimat besonders reizvoll prägt, wurde auf beiden Seiten des Ufers durch eine saubere Mauer eingefasst, und aus dem Luisenplatz wurde eine Anlage, die sich nach damaliger Einschätzung durchaus sehen lassen konnte. Neun neue Schutzhütten wurden errichtet und 140 neue Ruhebänke aufgestellt. Unter den uralten Eichen des Hermesplatzes entstand eine neue Verschönerungsanlage, die gerne aufgesucht wurde. Wald- und Ortsbegehungen wurden alljährlich durchgeführt, um an Ort und Stelle über Vorhaben und Planungen des Vereins zu beraten und zu entscheiden. Eine übersichtliche Markierung der Wanderwege durch eine entsprechende Beschilderung erwies sich als notwendig. Bei aller Arbeit darf aber nicht übersehen werden, dass alle angelegten Wanderwege und Verschönerungsanlagen einer ständigen Pflege unterlageen und -liegen.
Im Jahre 1958 pachtete der Verschönerungsverein Grundstücke in der Nähe des Schwimmbades und errichtete dort einen Campingplatz. Bei den Gästen des Campingplatzes handelte es sich um Dauerbesucher, die diese in reizvoller Lage liegende Anlage viele Jahre aufsuchten.
Am 12. Juli 1971 wurde in einer Feierstunde durch den damaligen Oberbürgermeister der Stadt Neuwied, Ludwig Schön, der schon lange in der Planung stehende Stausee im Aubachtal der Öffentlichkeit übergeben. Durch die reizvolle Lage des Sees entwickelte sich dieser Bereich schnell zu einem attraktiven Naherholungsgebiet. Besonders das unmittelbar am See gelegene Restaurant „Zum Schwanenteich" bot den vielen Ausflüglern, Wanderlustigen, Joggern und Radfahrern ein gemütliches Ambiente.
Im Jahre 1969 errichtete der Verschönerungsverein auf einem fünf Hektar großen Waldgelände auf dem Wingertsberg ein Wildgehege, das mit Rot-, Dam- und Schwarzwild, in späteren Jahren sogar mit Muffelwild, besetzt wurde. Einer der Initiatoren und Förderer war der ehemalige Besitzer des „Waldhauses Wingertsberg", Peter Ehlscheid. Als dann in den Jahren nach 1986 starke Windbrüche die Einzäunung des gesamten Gatters immer wieder schwer beschädigten und teilweise zerstörten, wurde beschlossen, das Wildgehege aufzugeben. Damit ging ein Abschnitt zu Ende, der einem Großteil der Bevölkerung viel Freude bereitet hatte.
Das 1927 erbaute Schwimmbad wurde immer reparaturbedürftiger, und der Zahn der Zeit nagte trotz der vielen Renovierungsarbeiten im Laufe der Jahrzehnte immer mehr an der Anlage. So war es nicht verwunderlich, dass im Jahre 1987 vom damaligen Eigentümer, den Stadtwerken Neuwied, die ernsthafte Überlegung im Raum stand, dieses Bad stillzulegen, um damit hohe Kosten einzusparen. Vor allem die Oberbieberer Mandatsträger, Bürgerinitiativen und der Verschönerungsverein verhinderten durch ihr Engagement die Freibadschließung. Schließlich beschloss der Aufsichtsrat der Stadtwerke Neuwied, das Bad von Grund auf zu renovieren. Die notwendigen Arbeiten begannen bereits im Januar 1988 und gingen so zügig voran, dass das neue Schwimmbad bereits Anfang September 1988 für kurze Zeit in Betrieb genommen werden konnte. Am 25. Juni 1989 wurde das Freibad schließlich von dem damaligen Oberbürgermeister Karl-Heinz Schmelzer wieder offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Bereits Anfang 1979 bestanden Überlegungen, an einem Platz in der Ortsmitte einen Brunnen aufzustellen. Als die Planungen für die Ortskernsanierung mit der Neugestaltung eines Dorfplatzes konkrete Formen annahmen, wurde der Dorfbrunnen vorerst zurückgestellt. Es bestand die Übereinstimmung, dass dieser Plan nur in Zusammenhang mit dem neuen Dorfplatz verwirklicht werden sollte. Dazu kam es dann im Frühjahr 1990, als der neue Dorfplatz von der Stadt Neuwied gebaut und am 23. Juni des gleichen Jahres durch Oberbürgermeister Manfred Scherrer eingeweiht wurde. Diese Feier erfolgte unter großer Beteiligung der Ortsbevölkerung im Rahmen eines vom Heimat- und Verschönerungsverein in Zusammenarbeit mit den Oberbieberer Ortsvereinen organisierten Dorffestes. Seitdem ziert der neu gestaltete Brunnen den Dorfplatz. Er weist auf die früher in der Gemarkung Oberbieber befindlichen zehn Mühlen hin und trägt auf seiner Spitze das Wappentier von Oberbieber, den Biber.
Leider verlor Oberbieber ab Mitte der 60er Jahre immer mehr seine Bedeutung als Luftkurort, eine bedauerliche Tatsache, die nicht nur auf die übermäßig stark belastende Durchgangsstraße B 256 zurückzuführen ist. Wohl praktisch alle Bürger fieberten mit ziemlicher Sicherheit dem großen Ereignis entgegen, als der langersehnte Wunsch, die Fertigstellung der Ortsumgehung B 256, in der Jahrhundertwende zur Wirklichkeit wurde. Mit einem großen Straßenfest, zu dem sogar für eine Tag die Friedrich-Rech-Straße in der Ortsmitte für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden konnte, feierte das Dorf auf Initiative des Heimat- und Verschönerungsvereins das Ende der Hauptstraße als Haupt-Durchgangsstraße vom Rhein in den Westerwald.
Durch die weitere Erhaltung und den Ausbau des Naherholungsgebietes sowie der besonders reizvollen und dennoch zentralen Lage, besitzt Oberbieber die große Chance, künftig den Alteingesessenen sowie auch neuen Mitbürgern einen attraktiven Lebensraum zu bieten.
Eine große Fülle an Arbeit, die einem bei Wanderungen durch das Dorf und den heimatlichen Wald auf Schritt und Tritt begegnen, hat der Heimat- und Verschönerungsverein in der Zeit seines Bestehens geleistet.
In den 90er Jahren haben es die Verfasser der Beschreibung der Geschichte des Vereines so formuliert: „Die Schönheit der Heimat zu erkennen und zu erleben, sie den Mitmenschen zu erschließen, sie vor Verunstaltung und vor naturfremder Störung zu bewahren, war immer die Hauptaufgabe, die der Verein zu erfüllen hatte.“
Über Unterstützung und neue Mitglieder nicht nur in diesem Sinne freut sich der Verein immer, denn das ermöglicht auch weiter den Dienst an der Heimat, deren Schönheiten auch weiter allen Menschen erschlossen werden sollte.
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